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Mit Sprachen-Lernen das Gedächtnis verbessern

Es gibt viele Tricks und Tipps, um das Gedächtnis zu trainieren. Wer sich mit „Gehirnjogging“ der unterschiedlichsten Art fit halten möchte, der muss sich zuallererst bewusst machen, dass immer beide Gehirnhälften zum Einsatz kommen sollten. Zum einen die linke Hälfte, der man das logische Denken zuschreibt. Sie ist also jener Teil unseres Gehirns, der beim Lösen von mathematischen Aufgaben besonders aktiv ist. Zum anderen die rechte Gehirnhälfte, die für Kreativität und bildhaftes Denken zuständig ist.
Beansprucht man beim Lernen beide Hälften, kann man bessere Ergebnisse erzielen. Das Erinnern, das Gedächtnis spielt im Lernprozess natürlich eine zentrale Rolle.

Ein Beispiel: Wenn man einen Text oder ein Wort  mit einer Bildfolge oder einem Bild verknüpft, fällt das Abrufen leichter. Neben der ständigen Wiederholung hilft es natürlich auch die neuen Informationen mit bereits bestehenden zu verknüpfen. Diese und ähnliche Tipps um das Gedächtnis zu trainieren sind natürlich auch beim Fremdsprachen-Lernen besonders wichtig. Ein gutes Gedächtnis hilft beim Fremdsprachen-Lernen oder ist es etwa umgekehrt, das Fremdsprachen-Lernen trainiert laufend das Gedächtnis?

Wer Italienisch spricht, wird sich sicher beim Erlernen der spanischen Sprache um einiges leichter tun, weil es in den beiden Sprachen viele Ähnlichkeiten gibt. Man kann sozusagen an bereits Bekanntes anknüpfen. Das betrifft nicht nur Vokabeln, sondern auch grammatische Strukturen. Auch beim Englisch lernen gelingt der Abruf von Vokabeln leichter, wenn man diese zum Beispiel im Zusammenhang eines Songtextes erlernt. Sicher ist auch, dass man sich gerade auf Sprachreisen im Ausland viel merkt, was einem ohne den entsprechenden Bezug im Klassenzimmer daheim schwer fallen würde. Wer zum Beispiel einmal Chips bestellt hat und dann plötzlich vor einem Teller Pommes Frites sitzt, eigentlich aber unsere deutschen Chips, Englisch Crisps haben wollte, wird das so schnell nicht vergessen. Für Sprachreisen ins Ausland gilt sicher zu einem großen Teil auch „learning by doing“.

Kurz zusammegfasst sind drei Dinge für die Aktivierunge unseres Gehirns sehr wichtig:

  • Aktives Mitdenken

Wichtig für Gedächtnis und Lernen – und natürlich ist das auch eine Faustregel fürs Sprachen-Lernen – ist das aktive Mitdenken. Unser Gehirn wird natürlicher Weise beim Lernen, Lesen, Fernsehen etc.. nach einer bestimmten Zeit müde, um diesem passiven Zustand entgegen zu wirken, kann man sich verschiedene Fragen stellen. Zum Beispiel kann man sich beim Lesen eines Buches (eventuell sogar in einer Fremdsprache) fragen: Habe ich von dem Autor schon mal ein Buch gelesen? Was weiß ich über den Autor? Welches Buch habe ich vom selben Autor gelesen? etc. Bei diesem Vorgang wird typischer Weise Neues an das bereits bestehende Wissen angeknüpft.

  • Lernen und Erinnern als Erleben mit allen Sinnen

Das Lernen mit allen Sinnen ist eine besonders schöne und vielversprechende Methode. Man sollte alle möglichen Kanäle wie den auditiven, den visuellen, den haptischen in den Lernprozess integrieren. Was wäre ein besseres Beispiel für das Erleben, Erlernen, Erfahren mit allen Sinnen als eine Sprachreise ins Ausland.

  • An Bekanntes Anknüpfen

Das Suchen von Verknüpfungen ist wie bereits mehrmals erwähnt sehr wichtig. Unser Gehirn erinnert sich nämlich zu 90 % an Dinge, die mit bereits vorhandenem Wissen verbunden werden können. Menschen, die in mehr als einer Fremdsprache fließend sind, bestätigen, dass es bedeutend schwerer ist die erste Fremdsprache zu erlernen als die zweite oder gar die dritte. Das liegt wiederum daran, wie wir Informationen verarbeiten: Wir erkennen Zusammenhänge und Ähnlichkeiten zwischen Bekanntem und Neuem und lernen so nicht nur schneller, sondern vergessen auch weniger rasch.